Berichte

Jahresfest 22.09.2023

Von links:
Vorstandsvorsitzende Margit Schiele, Gerold Wenzel, Direktorin des Kursana Domizils Aalen Dorina Dittmer, Claudia Vogt, Geschäftsführer Andreas Lasermann

Am 22.09.2023 fand erstmals seit dem „Neustart“ ein Jahresfest für die Mitglieder des Betreuungsvereins Ostalbkreis e.V. statt.

Im Jahr 2019 fand zum letzten Mal eine Jahresabschlussfeier des Betreuungsvereins Ostalbkreis e.V. statt – damals noch in Verbindung mit der Mitgliederversammlung. Dann kamen Corona, personelle Umbrüche und diverse Veränderungen im Vorstand. 2021 stand der Verein dann beinahe vor der Auflösung – anstatt das 25-jährige Bestehen nachträglich groß zu feiern.

Nach dem Neustart im Jahr 2022 kam es nun zum Herbstbeginn endlich wieder zu einem Jahresfest. Erstmalig in den Räumlichkeiten der Lebenshilfe Aalen in Wasseralfingen waren nicht nur die Vereinsmitglieder zu einem gemütlichen Beisammensein eingeladen, sondern auch Betreuungsbehörde und Betreuungsgerichte.

Die Gäste tauschten sich angeregt (nicht nur) über Fragen zum Betreuungsrecht aus.

Die Vorstandsvorsitzende Margit Schiele begrüßte die Gäste mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Die Kooperationspartner waren in großer Zahl und auch hochkarätig der Einladung gefolgt. Neben gleich zwei Amtsgerichtsdirektoren war auch die Landkreisverwaltung mit Sozialdezernentin Julia Urtel und Geschäftsbereichsleiterin Soziales Simone Götz vertreten. Dies kann als Zeichen der tiefen Verbundenheit zum Verein gewertet werden, so Schiele.

Von den Vereinsmitgliedern mussten leider etliche absagen. Insbesondere bei den vorgesehenen Ehrungen wurde dies schmerzlich deutlich: insgesamt zehn Ehrungen für insgesamt 155 Jahre Vereinszugehörigkeit waren eingeplant, doch nur drei langjährige Mitglieder konnten letztendlich persönlich geehrt werden. Dennoch freute sich Schiele über die Treue zum Verein, welche sich in den langjährigen Mitgliedschaften widerspiegelt.

Vielseitig talentiert: Berufsbetreuer Ulrich Rudolf mit Tochter Viola.

Einen beeindruckenden Beweis über die Vielseitigkeit von rechtlichen Betreuerinnen und Betreuer traten Berufsbetreuer Ulrich Rudolf mit Tochter Viola an. Als in Stödtlen sehr bekannte Band Amena sorgte das Gitarrenduo für die musikalische Begleitung des Abends. Und gegen Ende des Abends stellte Rudolf noch seine Talente als Entertainer unter Beweis.

Geschäftsführer Andreas Lasermann bedankte sich am Schluss bei den anwesenden Vereinsmitgliedern und hofft darauf, im nächsten Jahr noch mehr Mitglieder bei Vereinsveranstaltungen begrüßen zu dürfen. Denn eines ist allen Beteiligten vollkommen klar: Rechtliche Betreuung ist eine wichtige, verantwortungsvolle Aufgabe und Menschen, welche dieses Amt übernehmen, gehören gefeiert. Immer wieder aufs Neue.

Ehrungen 2023:

10 Jahre: Sarah Ingrid Heide, Roswitha Kehrle, Kursana Care Domizil Aalen, Christine Maddée, Claudia Symanski-Boger, Claudia Vogt

20 Jahre: Gerold Wenzel

25 Jahre: Helga Hanas, Annetraud Held, Monika Zinkstein

 

Mitgliederversammlung 09.11.2022

Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft bei der Mitgliederversammlung am 09.11.2022 im Landratsamt Aalen.

Am 09.11.2022 hat der Betreuungsverein Ostalbkreis zu einer ungewöhnlichen Mitgliederversammlung eingeladen: Es standen keine Wahlen an, es gab keinen Geschäftsbericht und keinen Kassenbericht. Und dennoch konnte der BTV eine außergewöhnlich hohe Anzahl an Mitglieder im großen Sitzungssaal des Landratsamtes in Aalen begrüßen.

Entscheidend für die Durchführung der Mitgliederversammlung war der Wunsch des Vorstands, größtmögliche Transparenz an den Tag zu legen: „Wir wollten unseren Mitgliedern einen ausführlichen Blick hinter die Kulissen ermöglichen“, so Margit Schiele, die für das Landratsamt Ostalbkreis den Vorstandsvorsitz innehat. Schiele berichtete von den einzelnen Meilensteinen, welche der Verein nach erfolgreicher Neuaufstellung, erreicht hat. Dabei waren auch große Hürden zu nehmen: „Ein erster Kassensturz zeigte den Ernst der Lage: Eine Insolvenz drohte“, führte Schiele weiter aus.

Vorstand und Geschäftsführung nahmen die Herausforderungen an und reduzierten in den folgenden Monaten die Ausgaben: Stellplätze wurden gekündigt, das Vereinsfahrzeug verkauft, Verträge mit einem IT-Dienstleister konnten durch großzügiges Entgegenkommen des Anbieters annulliert werden. Schiele dankte an dieser Stelle der Lebenshilfe Aalen, welche Beisitzer im Vorstand ist, bei der Unterstützung in IT-Angelegenheit.

Ein bedeutender Meilenstein konnte in Verhandlungen mit dem Vermieter der Büroräume erreicht werden: Aufgrund der drastischen Reduktion der Belegschaft auf nur noch eine Person, Geschäftsführer Andreas Lasermann, waren die Räumlichkeiten völlig überdimensioniert. Der Vermieter stimmte einer Beendigung des Mietverhältnisses zum Jahresende zu. Deutlich kleinere und damit auch günstigere Räume stehen in Aussicht und können voraussichtlich im Januar in Betrieb genommen werden.

Im Folgenden berichtete Andreas Lasermann von zurückliegenden Aufbauarbeiten und noch anstehenden Umstrukturierungen. Unter anderem der Umbau hin zu einem papierarmen Büro steht weit oben in der Prioritätsliste. Gleichzeitig gilt es, für eine weitere Konsolidierung der Finanzen, die Einnahmen zu erhöhen. Neben einem beantragten höheren Zuschuss vom Landkreis stehe eine Erhöhung des Landeszuschusses an. Dessen Höhe stehe aber noch nicht fest. Lasermann wies darauf hin, dass zeitgleich zur Mitgliederversammlung der Landtag über die zukünftige Förderung für Betreuungsvereine diskutiere. Dringend benötigt seien auch die Vergütungen aus Vereinsbetreuungen. Diese auszubauen sei aber eine langwierige Angelegenheit. Derzeit führe der Betreuungsverein sieben Betreuungen – in der Vergangenheit habe der Verein rund 200 Betreuungen geführt. Beim Ausblick auf die Zukunft blieben aber auch Sorgen: Eine dringend personelle Aufstockung werde es in absehbare Zeit nicht geben: Lasermann nannte die finanziellen Belastungen und den allgegenwärtigen Fachkräftemangel als Ursachen.

Schiele kündigte eine Überarbeitung und Modernisierung der Vereinssatzung an, die seit 1998 unverändert sei. Insbesondere neue Schwerpunkte in der Vereinsausrichtung, die sich durch die Betreuungsrechtsreform 2023 ergeben, sollen berücksichtigt werden.

Einstimmig beschlossen wurde eine Beitragsanpassung. Seit Vereinsgründung vor 27 Jahren blieb der Jahresbeitrag unverändert bei 50,- DM, später exakt umgerechnet zu 25,53 Euro. Die Erhöhung auf 30,- Euro sei „moderat und angemessen“, wie ein Mitglied attestierte. Der Beitrag für juristische Person wird von 51,05 Euro auf 60 Euro erhöht. Alle Beiträge sind als Mindestbeiträge zu verstehen, es steht den Mitgliedern frei, höhere Jahresbeiträge zu wählen.

Mitglieder, welche ehrenamtlich eine rechtliche Betreuung führen, sind wie auch in der Vergangenheit vom Mitgliedsbeitrag befreit, dürfen aber gerne einen freiwilligen Beitrag leisten.

Der emotionale Höhepunkt des Abends war die Auszeichnung von langjährigen Vereinsmitgliedern: Vier Anwesende konnten Urkunden und ein kleines Präsent für 25 Jahre Mitgliedschaft entgegen nehmen, fünf weitere Personen wurden für 10 oder 20 Jahre Mitgliedschaft geehrt.